Upcycling

In Niemegk bekommen gebrauchte Tische und Stühle eine zweite Chance – mit Farben so bunt wie ein Regenbogen

Auf der Terrasse der Paul-Temming-Badeanstalt in Niemegk hat der Frühling bereits Einzug gehalten. Denn nichts anderes als Vorfreude auf eine hoffentlich bald startende Saison strahlen die bunt lackierten Gestelle der Stühle und Tische dort aus, denen nun nur noch die zugehörigen Auflagen aus Holz fehlen. 

Das Besondere sind aber nicht nur die fröhlichen Farben, sondern auch, dass hier ganz im Sinne der Nachhaltigkeit gehandelt wurde – denn eigentlich war das Ende der Sitzgruppen nah und es fehlte nicht viel, dass sie auf dem Müll gelandet wären. Doch wie es manchmal so ist: Der eine will etwas loswerden, was ein anderer noch gut gebrauchen kann.

Also kaufte der Förderverein „Badeanstalt Niemegk 1929“ mittels einer LAG-Förderung zehn alte Tische und 40 gebrauchte Stühle von Getränke Höhne, um die Möbel für die Freibad-Terrasse aufzubereiten.
An dieser Stelle kommt nun noch die in der Stadt ansässige Firma Enviral ins Spiel, die sich mit Oberflächenveredelung bestens auskennt. Das Team um Geschäftsführer Rainer Rogovits hat zuletzt beim „Besser Lackieren Award 2020“ in der Kategorie „Lohnbeschichtung – Lackierabteilungen/Lackiererei mit weniger als 50 Mitarbeitern“ gewonnen. Und Rainer Rogovits hat nach eigener Aussage schon länger überlegt, wie er den engagierten Förderverein unterstützen könnte.

„Ich hab bei einer Stadtverordnetenversammlung den Vortrag von Matthias Grund gehört und gemerkt, mit wie viel Herzblut er und seine Mitstreiter dabei sind – und was sie in der kurzen Zeit schon alles bewegt haben“, erinnert sich Rogovits.„Es hat mich beeindruckt, dass hier wirkliche Macher am Werk sind.“

Deshalb sei die Entscheidung am Ende nicht schwer gefallen, die neue Lackierung für die Tisch- und Stuhlgestelle zu sponsern. Das Ergebnis erinnere ihn an italienische Designermöbel in ähnlichen Farben, sagt Rainer Rogovits. „Und diese Stühle dort sind unbezahlbar“, ergänzt er lachend.

Nachdem die alte grünliche Farbe abgestrahlt war, haben die Gestelle eine spezielle Doppelbeschichtung bekommen, „die normalerweise Hochhäuser über mehrere Jahre ziert“, erläutert Rainer Rogovits. „Sie ist robust sowie UV- und korrosionsbeständig.“

Der Verein hat das alte Holz der Tischplatten und Sitzflächen über den Winter abgeschliffen und gestrichen. Das Streichen solle noch mal wiederholt werden, bevor das Holz dann wieder auf den Gestellen befestigt werden könne, erläutert Matthias Grund, Vorsitzender des Fördervereins.

„Mein Wunsch wäre, dass wir vor Saisonbeginn noch eine feierliche Terrasseneröffnung machen können“, sagt Grund „Denn man merkt, dass die Menschen neugierig sind, was hier passiert – sie bleiben oft stehen und schauen, wenn wir zugange sind.“ Matthias Grund und seine Mitstreiter haben bereits viele weitere Ideen für ihr Schwimmbad – darunter eine Flutlichtanlage und die Vergrößerung des Volleyballfeldes.

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